Hier finden Sie ein paar alte Opel GT Anekdoten von unseren Mitgliedern

Opel GT Club Berlin
 

Arnt seine GT Erinnerungen:

Erstbesitzer war ein Berliner Schauspieler, weiß allerdings nicht mehr wer das war. Der hatte innerhalb der ersten Tage einen leichten Frontrempler, bei dem der linke Klappscheinwerfer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Wagen wurde daraufhin verkauft an einen älteren Herrn, den ich dann ‘76 per Flugblatt-Aktion angesprochen hatte. Allen GTs die mir gefielen hatte ich immer ein Flugblatt mit meiner Telefonnummer unter den Wischer geklemmt ob sie den Wagen nicht verkaufen wollen. Daraufhin meldete sich besagter Herr und sagte, dass seine Frau nicht mehr in und aus dem Wagen käme, denn sie sei bereits über 50 Jahre alt. Er stieg dann auch etwa so ein und aus, wie ich es heute täte. Muss demnächst mal bei Dir probieren ob ich das überhaupt noch ohne Helfer hin bekomme.


Ansonsten bleibt nur zu sagen, dass ich jedes Mal an einer der 3 damals noch unbegrenzten Gefällstrecken zwischen Hannover und Gütersloh entweder den Vergaser neu mit Schrauben bestücken oder komplett wechseln musste, weil sich immer die Schrauben herausgedreht hatten. Als ich dann Loctite entdeckt hatte hielten die Schrauben, dafür riss dann die Startautomatik komplett ab oder das Vergasergehäuse durch. Und wenn nichts mit dem Vergaser passiert war, hatte ich wieder einen der Auspuffkrümmer vom C-Rekord Sprint mit einem Spannungsriss zwischen dem 2. und 3. Zylinder zu beklagen. Aber an den 3 Gefällen lagen 7.600 U/min bzw. etwas mehr als 240 auf dem Tacho an, mit einem Fuß auf der Kupplung und einem Ohr auf dem Ventildeckel. Das war halt der Preis und den hab ich (damals) gerne bezahlt. Dafür konnte ich mir dann virtuell einen weiteren durchgestrichenen SL oder Alfa auf die Fahrertür pinseln.

Anmerkung von Reinhard, als häufiger Beifahrer: An jedem Grenzübergang musste mindestens eine Cola Flasche mit Wasser in den kochenden Kühler gekippt und ab und zu auch der Keilriemen nachgespannt werden...

 

Wolfgang seine DDR Abenteuer mit dem GT:


Uwe seine - DDR Transit - Anekdote, mit seinem alten GT:

Eine immer wieder auf GT Treffen gerne erzählte Anekdote hat sich Anfang der 80iger Jahre auf der Transitstrecke nach West-Berlin zugetragen:

Da begab ich mich auf die Rückreise von Bayern nach Berlin. Die Abfertigungsprozedur am Kontrollpunkt Hirschberg hatte ich gerade klitschnass geschwitzt überstanden. Die Betriebstemperatur näherte sich dem roten Bereich, ob der langen Wartezeiten am Grenzübergang. Zum Glück blieben die sonst üblichen Fragen nach dem Kofferraum aus, so dass jetzt endlich die dringend benötigte Frischluftzufuhr durch Fahrtwind aufgenommen werden konnte.

Nach Erreichen der Zielgeschwindigkeit von 100 km/h machten sich zunehmend Zündaussetzer bemerkbar. Nichts Gutes ahnend und vorausschauend denkend suchte ich einen Transitparkplatz auf. Hier wollte ich jemanden bitten, mich im Falle eines Liegenbleibens abzuschleppen. Ein dort parkender Mercedes Kombi schien mir da gerade Recht. Ohne größere Einwände erklärte sich der Fahrer sogar mit meinem Anliegen einverstanden. Ich hatte halt damals schon eine gewisse gewinnende Art. Er müsse nur noch auf seine Frau und Tochter warten, die im Gebüsch gerade einem Geschäft nachgingen. Als die beiden dann zugestiegen waren, musste ich von Seiten der Frau wilde Gestikulationen vernehmen. Bevor die sich das anders überlegen konnten, bin ich dann schon mal vorgefahren.

Kurz hinter der Elbe, Plaste und Elaste aus Schkopau vermeldeten, dass gerade erst die Hälfte der Transitstrecke nach West-Berlin geschafft war, würgte der Motor bei voller Fahrt ab und sprang auch nicht mehr an. Ich bin dann auf der rechten Grasnarbe ausgerollt. Der Mercedes hielt dann auch tatsächlich vor mir und setzte zurück. Alles klar, dachte ich. Feiner Kerl, hat sich gegenüber seiner Frau durchgesetzt. Keine langen Diskussionen, einfach machen. Ich bin dann schon mal mit meinem Abschleppseil ausgestiegen und dachte noch so, wann steigt der eigentlich mal aus. Leider blieb der dann aber im Auto sitzen und stattdessen stieg seine Frau aus. Und die kam dann auch mit entschlossenem Schritt auf mich zu.

"Was denken Sie sich eigentlich, wir sind beide Lehrer. Wir müssen morgen früh zur Schule. Wie lange soll denn das dauern mit der Abschlepperei?
Und warum haben Sie sich denn überhaupt ein Abschleppseil gekauft? Da haben Sie doch schon vorher gewusst, dass Sie liegen bleiben. Nee, nee, dass machen wir nicht."
Im Fond grinste schadenfroh die Tochter aus der Heckscheibe und machte Faxen. Mutti stapfte zu Vati und weg warnse.

Da stand ich nun mit meinem Abschleppseil und dachte, o.k., dann marschierste mal zur nächsten Notrufsäule. Wollte mich gerade in Bewegung setzen, als ich nicht weit von mir einen weiteren Mercedes stehen sah. Gut, dachte ich, hast ja eh nichts zu tun, gehste mal hin. Mal sehen wat der so für Probleme hat. Der nette Herr aus AA fragte dann allerdings mich, ob er helfen könne. Ich konnte mein Glück überhaupt nicht fassen. Das da einer freiwillig auf der Transitstrecke anhält und mir anbietet mich abzuschleppen. War ja auch nicht ohne ein gewisses Risiko. Denn abschleppen auf der Transitstrecke war Vorbehaltsaufgabe der Vopos. Und mangels ausreichend vorhandener eigener Abschlepper, behielten die sich das Recht vor, andere Transitreisende einfach zu stoppen und dazu zu verdonnern, ihren liegengebliebenen Landsmann abzuschleppen.
Gesagt getan, Abschleppseil in die dafür vorgesehenen Öse angebracht und los sollte es gehen. Der Mercedes war bereits von der Grasnarbe auf die Fahrbahn gewechselt, das Seil baute Spannung auf und ich lenkte hinterher. Beim gegenlenken vernahm ich allerdings ein bekanntes Geräusch, nämlich jenes, welches man vernimmt, wenn das Lenkradschloss einrastet. Keine Ahnung wo der Zündschlüssel hin war. Jedenfalls nicht im Schloss. Um die Geschichte abzukürzen, der nette Herr blieb weiterhin nett und zog den 840 kg leichten GT mit eigener Hände Kraft von der Fahrbahn. Ok, dachte ich wieder mal, das wars. Wer will schon so einen Deppen abschleppen, der die Zündschlüssel in der Hosentasche trägt. Aber wie gesagt, der Mann war offenbar Profi Abschlepper und beruhigte mich.
Beim 2ten Versuch lief dann zunächst alles glatt. Er gab Gas und ich bei 100 km/h immer dicht hintendran. Bis zu dem Moment, wo sich der Abstand zwischen ihm und mir ungläubig und fassungslos hinterherschauend rapide vergrößerte. Da fuhr er nun davon mit meinem Abschleppseil und der sich daran befindlichen Abschleppöse.
Aber mein unfassbares Glück sollte mich nicht verlassen. Mit dem Speed von 100 km/h und leicht bergab rollte ich bis zu einer busstop Ausfahrt, wo der nette Herr schon wieder auf mich wartete. Wieder beruhigte er mich und weiter gings. Die Abschleppöse war nicht mehr zu gebrauchen. Also das Abschleppseil durch das linke Stoßstangenhorn gefädelt. War mir dann auch egal, Hauptsache weiter gings.

Endlich am Grenzübergang Dreilinden angekommen, konnten wir den Abschleppvorgang geschickt verbergen. Es hatte sich nämlich eine Sitte breit gemacht, dass man das Auto in der Warteschlange bis zur Abfertigung schob. In West Berlin endlich angekommen, wollte er mich verständlicher Weise nicht noch durch ganz Berlin schleppen und wir hielten in der Nähe einer Telefonzelle. Eine kleine Aufwandsentschädigung lehnte er dankend ab. War ich auch zugegebener Maßen echt froh, denn Kohle war unter GT Fahrern damals zumeist ein Fremdwort. Naja dann fuhr er einfach selbstlos von dannen. Spaßeshalber habe ich dann den Zündschlüssel nochmal gedreht und siehe da, er sprang problemlos an. Jetzt aber schnell nach Hause ohne aber den Mercedes noch einzuholen. Was hätte der von mir denken sollen. Schnorrer, der sich immer so durch die Transitstrecke ziehen lässt, oder was?

Nachtrag: Es war die Benzinpumpe. Innerhalb von West-Berlin konnte ich mich bis zum Wechsel noch ein gutes Jahr schleppen. Brauchte halt immer wieder mal ne kleine Abkühlung.

Reinhard seine GT Anekdoten:

1976:
Mein erster Urlaub mit dem GT, ging mit einem Kumpel nach Villach in Österreich, dort wurden wir von einem österreichischen Tschako angehalten, weil wir *angeblich* zu schnell gefahren sind (In Österreich war damals schätzen erlaubt)!
Nachdem er uns darüber belehrt hatte, dass wir hier nicht auf der Berliner AVUS seien, ließ er uns aber dann, nach längerer Diskussion und prüfenden Blick auf meinen Abarth Auspuff, wieder fahren!

1977:
Wir waren abends, in meinem zweitem Opel GT Urlaub, mit dem GT in Kronach unterwegs und wollten in eine Kneipe einkehren, aber schon beim Einparken auf dem Parkplatz, hat uns der Dorf Sherriff drauf aufmerksam gemacht, dass wir danach wohl besser nicht mehr mit dem Auto fahren sollten – na klar...

Wir waren so ca. 2 Stunden in der Kneipe und haben uns dann wieder auf den Heimweg gemacht – natürlich mit GT!
Kaum sind wir auf die Hauptstraße eingebogen, kam uns auch schon der Dorf Sherriff mit seinem Audi 80GT entgegen, ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie der eine Schleuderwende machte und sich an uns dranhängte.
Wir zwei Berliner vorne, hatten aber noch einen einheimischen auf der Ablage mitgenommen, der mir den Weg ansagen sollte… recht – links, usw., aber der Tschako mit seinem Audi 80 GT war einfach nicht abzuhängen…
Dann sagte der einheimische ich solle rechts fahren, gesagt - getan, nur war das leider eine Hofeinfahrt, aus der es keinen Ausweg gab, ich eingeparkt und nur „Raus“ gerufen – wir beide vorne kamen auch gut und schnell raus, nur der hinten hat sich natürlich in den Sicherheitsgurten verfangen und lief dem Sherriff in die Arme…
Da er unsere Namen aber nicht kannte, hatten wir ja nichts zu befürchten…
Nach etlichen Stunden im Versteck – der Scheriff, kam in größeren Abständen immer mal wieder auf den Parkplatz gefahren – habe ich mich dann im Morgengrauen wieder in meinen GT getraut und bin in unsere Pension gefahren…
Dort sagte man uns am Morgen, wir sollen uns mal bei der Polizei melden, was wir auch brav taten, aber der Diensthabende Scheriff sagte nur: „ja, ja – schon gehört, wohl etwas schnell durch den Ort gefahren“… das wars, aber in der Nacht ist mir ganz schön die Muffe gegangen – ganz nüchtern waren wir jedenfalls nicht! 😊

- Auch wenn es sich jetzt etwas komisch anhört: Bisher bin ich immer ohne Punkte durch mein Autofahrerleben gekommen – war wohl auch etwas Glück dabei!

2023:
Kleine Anekdote von unserer Fahrt an den Lago di Maggiore in diesem Jahr: Überholen mich, mit hoher Geschwindigkeit auf der BAB, ein Ferrari und ein Porsche (die Rennleitung würde wohl sagen, die sind wohl ein Rennen gefahren 🙂) kurz darauf im Stau komme ich auf der mittleren Spur an den Porsche heran und die Beifahrerin sagt zu mir: "Mein erster Freund hatte auch so einen Opel GT" - weiter zum Ferrari und der Fahrer zu mir: "Mein erstes Auto war auch ein Opel GT" - und so geht es ständig - jeder kannte einen der einen hatte, hatte selbst einen oder wollte einen Opel GT damals...😎